Europäische Patenterteilung für „Verfahren zum Herstellen einer Leukozytenpräparation“

Das Europäische Patentamt gab heute die Erteilung des Patentes für ein Verfahren zum Herstellen einer Leukozytenpräparation sowie der Leukozytenpräparate selbst bekannt. Eigentümer des Patentes sind die ARTCLINE GmbH Rostock sowie die Fraunhofer-Gesellschaft zu gleichen Teilen, wobei die Verwertung im Sinne von Erzeugnissen durch ARTCLINE erfolgen soll.

Die Laufzeit der Patentrechte ist bis 2033. Somit verfügt ARTCLINE für den europäischen Raum über die entscheidenden Rechte an dieser neuartigen Methode bzw. diesem neuartigen Immunzellprodukt.

Bei dieser Erfindung handelt es sich zum einen um ein Verfahren zum Herstellen einer Leukozytenpräparation aus spezifischen Blutspenden. Zum anderen betrifft sie eine entsprechend hergestellte oder herstellbare Leukozytenpräparation sowie ihre Verwendung.

Die Transfusion von Leukozyten (weißen Blutkörperchen), insbesondere Granulozyten, ist eine unterstützende Therapie bei Patienten mit lebensbedrohlichem Mangel bzw. Fehlfunktion der weißen Blutzellen (Immunzellen). Granulozytentransfusionen können bei diesen Patienten Infektionen bekämpfen oder verhindern. Diese Granulozytentransfusionen benthalten jedoch neben den Immunzellen auch Blutplasma sowie sehr hohe Zahlen an Thrombozyten (Blutplättchen) und Erythrozyten (roten Blutkörperchen).

Das Jetzt patentierte Verfahren beschreibt ein Aufreinigungsverfahren, so dass reinere Immunzellpräparate hergestellt werden können, die auch für eine gewisse Zeit gelagert werden können. Bisherige Granulozytentransfusionspräparate müssen innerhalb von 24h nach der Spende transfundiert werden.

ARTCLINE arbeitet zusammen mit dem Fraunhofer-Institut seit 2011, unter anderem auch an der Entwicklung dieses Verfahrens. Zu den Erfindern gehören unter anderem Dr. Jens Altrichter und Dipl.-Biol. Fanny Doss von ARTCLINE, Prof. Steffen Mitzner, Universitätsmedizin Rostock und Fraunhofer sowie Dr. Kathleen Selleng von der Universitätsmedizin Greifswald.

„Wir freuen uns sehr darüber, diesen wichtigen Meilenstein erreicht zu haben. Der Erhalt des Europäischen Patentes stärkt unsere Position im Markt der Zelltherapie“, sagt Dr. Altrichter. „Selbstverständlich ist dies nur ein Schritt auf unserem Weg zu einem umfangreichen Therapieanbieter für Patienten mit schweren Infektionen. Besonders hervorzuheben ist die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit den MitarbeiterInnen des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie, insbesondere der Außenstelle EXIM Rostock sowie den Universitäten in Rostock und Greifswald.

Bei allgemeinen Fragen oder Fragen zu diesem Artikel: info@artcline.de

Rostock, 06.12.2017